
Black Sabbath sind eine britische Band aus Birmingham (gegründet 1968 als Polka Tulk/Earth) und gelten als anerkannte Pioniere des Heavy Metal. Die klassische Besetzung: Ozzy Osbourne (Gesang), Tony Iommi (Gitarre), Geezer Butler (Bass), Bill Ward (Schlagzeug). Düsterer Text, tiefergestimmte Gitarren, Tritoni und ein „schwerer“ Riff-Antrieb setzten den Genre-Kanon und prägten Dutzende Strömungen – vom Heavy und Doom Metal bis zum Stoner.
Geschichte & Etappen
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Formierung (1968–1970). Vom Blues-Rock zur Finsternis: Umbenennung in Black Sabbath; das gleichnamige Debüt (1970) und der schnelle Durchbruch mit Paranoid (1970) – „War Pigs“, „Paranoid“, „Iron Man“.
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Goldene Klassik (1971–1975). Master of Reality, Vol. 4, Sabbath Bloody Sabbath, Sabotage zementieren die Signatur: Iommis dichter Ton (teilweise durch seine Fingerverletzung geprägt), Butlers philosophisch-soziale Texte und Ozzys expressiver Gesang.
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Experimente & Wechsel (1976–1978). Technical Ecstasy, Never Say Die! – erweiterte Palette (Keys, Jazz-Rock-Anklänge) bei internen Spannungen; Osbournes Ausstieg.
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Ronnie-James-Dio-Ära (1980–1982, 1992). Heaven and Hell und Mob Rules – erneuerte Lyrik und epische Darbietung; später Rückkehr mit Dehumanizer (1992).
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Tony-Martin-Jahre (1987–1995). Atmosphärisch-düstere Alben – The Eternal Idol, Headless Cross, Tyr, Cross Purposes, Forbidden – Kultphase für Fans des klassischen „britischen“ Iommi-Sounds.
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Reunions & Finale (1997–2017). Live-Set Reunion (1998), triumphales Studio-Comeback 13 (2013, Prod. Rick Rubin) und Abschiedstour The End (2016–2017); letztes Konzert – Birmingham, 4. Februar 2017.
Vermächtnis & Einfluss
Black Sabbath definierten die Sprache harter Musik: tiefe Tunings, zähfließende Riffs, die Dramaturgie „Thema–Riff–Hook“, düstere Poetik und der Kontrast aus rituellem Groove und eingängigen Melodien. Ohne Sabbath sind Judas Priest, Metallica, Iron Maiden, Soundgarden, Sleep und große Teile von Stoner/Doom kaum vorstellbar.
Auszeichnungen & Fakten
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Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame (2006).
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Grammys für „Iron Man“ (Best Metal Performance, 2000) und „God Is Dead?“ (2014) sowie Grammy Lifetime Achievement Award (2019).
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Artworks und Cover (z. B. Sabbath Bloody Sabbath) prägten die Bildsprache des Genres ebenso wie die „höllischen“ Signature-Riffs.
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„Paranoid“ wurde quasi „bei der Probe“ geschrieben – und wurde zur Visitenkarte der Band.
Wichtige Diskografie (Auswahl)
Ozzy-Osbourne-Ära
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Black Sabbath (1970)
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Paranoid (1970)
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Master of Reality (1971)
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Vol. 4 (1972)
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Sabbath Bloody Sabbath (1973)
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Sabotage (1975)
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Technical Ecstasy (1976)
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Never Say Die! (1978)
Ronnie-James-Dio-Ära
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Heaven and Hell (1980)
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Mob Rules (1981)
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Dehumanizer (1992)
Tony-Martin-Ära
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Seventh Star (1986)
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The Eternal Idol (1987)
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Headless Cross (1989)
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Tyr (1990)
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Cross Purposes (1994)
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Forbidden (1995)
Reunion mit Ozzy
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13 (2013)
Wichtige Compilations/Live
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We Sold Our Soul for Rock ’n’ Roll (1976, Compilation)
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Reunion (1998, live)
Essenzielle Playlist-Titel
„Black Sabbath“, „N.I.B.“, „Paranoid“, „War Pigs“, „Iron Man“, „Children of the Grave“, „Sabbath Bloody Sabbath“, „Heaven and Hell“, „Neon Knights“, „Die Young“, „After Forever“, „God Is Dead?“.
Fazit
Black Sabbath haben den Heavy Metal nicht nur gegründet – sie haben seine Architektur entworfen: Sound, Ästhetik und Semantik. Ihr Katalog bleibt auch im Digitalzeitalter relevant – von arenatauglichen Hard-Rock-Hymnen bis zu zähflüssigem Doom und epischem Heavy. Die Bandgeschichte ist eine Lektion in Mut und Erfindungskraft: Als eine Einschränkung (Iommis Fingerverletzung) zur neuen Riffsprache wurde und randständige Finsternis zu einem globalen Kulturcode.