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Giorgio Moroder - Biografie und Diskografie, alle Alben und Songs

Giorgio Moroder

Giorgio Moroder — ein italienischer Komponist, Produzent und Pionier der elektronischen Musik, einer derjenigen, die das Gesicht der Pop- und Clubszene für immer verändert haben. Er gilt als «Vater der Disco» und als einer der Begründer des Synthesizer-Zeitalters. Durch seine Arbeit mit Donna Summer, David Bowie, Freddie Mercury, Daft Punk und vielen anderen legte Moroder das Fundament für das, was wir heute dance music, synthpop und moderne electronic soundtrack aesthetics nennen.

Frühe Jahre

Giovanni Giorgio Moroder wurde am 26. April 1940 in Ortisei, Südtirol, Italien geboren. Schon als Kind war er von Technik und Musik fasziniert: Er baute eigene Verstärker, spielte Bassgitarre in einer Schülerband und schrieb seine ersten Instrumentalkompositionen.

Nach dem Schulabschluss arbeitete er in Nachtklubs in ganz Europa — in Österreich, Deutschland und der Schweiz, wo er schnell die Grundlagen der Studioaufnahme erlernte. Sein technischer Verstand ermöglichte es ihm, Musik und Maschinen zu verbinden — so entstand der Wunsch, einen «neuen, maschinenhaften Sound» zu schaffen.

Karrierebeginn und Durchbruch

Anfang der 1970er Jahre zog Moroder nach München und eröffnete sein eigenes Studio, die Musicland Studios, in denen später Led Zeppelin, Queen und Electric Light Orchestra aufnahmen. Dort traf er auch auf die junge Sängerin Donna Summer — 1975 nahmen sie gemeinsam den Hit “Love to Love You Baby” auf.

Der Song wurde zu einer Sensation: Zum ersten Mal verbanden sich elektronische Rhythmen, Sequencer-Linien und der Moog-Synthesizer zu einem sinnlichen, hypnotischen Klangbild — einer neuen Sprache der Popmusik. Der eigentliche Paukenschlag folgte jedoch 1977, als Moroder und Summer “I Feel Love” veröffentlichten — den ersten vollständig synthetischen Disco-Track der Welt. Diese Single wurde zum Fundament für spätere Genres — von Techno bis Trance.

«Als ich I Feel Love zum ersten Mal hörte, wusste ich: Das ist die Musik der Zukunft.» — David Bowie.

Die 80er: Soundtracks und weltweiter Erfolg

In den 1980er Jahren wurde Giorgio Moroder zu einem der wichtigsten Filmkomponisten Hollywoods. Er schrieb Soundtracks, die bis heute als Referenz gelten:

  • Midnight Express (1978) — «Oscar for Best Score» und «Golden Globe» für einen bahnbrechenden elektronischen Soundtrack.

  • Scarface (1983) — aggressive Synthesizer und Beats, die die Atmosphäre der 80er Jahre mitprägten.

  • Top Gun (1986) — der Song Take My Breath Away (Berlin) wurde mit einem Oscar und einem Golden Globe ausgezeichnet.

  • Flashdance (1983) — What a Feeling, gesungen von Irene Cara, brachte ihm einen weiteren Oscar ein.

Moroder war der erste, der überzeugend zeigte, dass elektronische Musik = Emotion ist und nicht nur Rhythmus. Er nutzte Synthesizer nicht als Dekoration, sondern als vollwertiges Orchester und erzählte Geschichten allein durch Klang und Dynamik.

Technologische Innovationen

Giorgio Moroder gehörte zu den ersten, die intensiv mit dem Moog Modular, dem Roland System 700, dem ARP 2600 sowie mit von Hand programmierten Band-Sequencern arbeiteten. Seine Experimente wurden zur Blaupause für eine ganze Industrie: Moroder machte den elektronischen Bass, den pulsierenden Beat und das Konzept der loop based production populär — ohne diese Ansätze wären Techno und House heute undenkbar.

Er war zudem einer der Ersten, der das Format des Extended Mix etablierte — lange Club-Remixe, die speziell für DJs zugeschnitten waren und später zum Standard der Diskokultur wurden.

Arbeit mit Legenden

Moroder ist der Mann hinter vielen großen Namen des 20. Jahrhunderts. Zu seinen wichtigsten Kollaborationen zählen:

  • Donna Summer — die Alben Bad Girls, Once Upon a Time, I Remember Yesterday.

  • David Bowie — der Soundtrack zum Film Cat People (1982) mit dem ikonischen Song Putting Out Fire.

  • Freddie MercuryLove Kills (1984) für Moroders restaurierte Fassung des Stummfilms Metropolis.

  • BlondieCall Me (1980), einer der großen Hymnen der 80er Jahre.

  • Japan, Limahl, Philip Oakey (The Human League), France Joli — sie alle ließen sich von Moroders Stil und Produktionsweise inspirieren.

Comeback in den 2010ern

Nach fast zwei Jahrzehnten relativer Ruhe kehrte Giorgio Moroder überraschend ins Rampenlicht zurück.
2013 luden ihn Daft Punk ein, den Track “Giorgio by Moroder” für ihr Album Random Access Memories aufzunehmen. In dem Stück ist Moroders eigene Stimme zu hören — er erzählt seine Lebensgeschichte, begleitet von analogen Synthesizern — als Hommage an den Mann, der die «Sprache der Zukunft» mitgeschaffen hat.

2015 erschien das Album Déjà Vu, an dem unter anderem Kylie Minogue, Sia, Britney Spears und Charli XCX beteiligt waren — ein symbolischer Schulterschluss dreier Epochen: der 70er, der 80er und des 21. Jahrhunderts.

Auszeichnungen und Vermächtnis

  • 3 Oscars (für Midnight Express, Flashdance, Top Gun)

  • 4 Golden Globes

  • 3 Grammy Awards

  • Ein Stern auf dem Hollywood Walk of Fame

  • Mitglied der Dance Music Hall of Fame

Moroder hatte einen enormen Einfluss auf die Entwicklung von synthpop, Hi-NRG, Italo Disco, techno und electronic film scoring. Seine Produktionsmethoden prägten den Sound von Künstlern wie Jean-Michel Jarre, Pet Shop Boys, Depeche Mode, Daft Punk, The Weeknd.

Interessante Fakten

  • Sein Lieblingsfilm ist «Metropolis» von Fritz Lang. 1984 produzierte Moroder eine restaurierte Fassung mit neuem elektronischem Soundtrack und verband so Stummfilm und Synthesizer.

  • Er hat über 400 Veröffentlichungen als Produzent und Komponist.

  • Er war einer der ersten Musiker, die Anfang der 1980er Jahre den computerbasierten Sequencer Synclavier einsetzten.

  • Sein Stück Chase (1978) war die erste Soundtrack-Komposition, die eigens als 12-Zoll-Single für Clubs veröffentlicht wurde.

  • Moroders Lebensmotto: «Man muss die Mechanik der Maschinen mit der Seele des Menschen verbinden.»

Erbe und Einfluss

Heute ist der Name Giorgio Moroder ein Synonym für die elektronische Revolution. Er wurde zur Brücke zwischen analoger und digitaler Ära, zwischen den Discotheken der 70er und den Festivals des 21. Jahrhunderts.
Sein Werk beweist: Technologie in der Musik steht nicht für Kälte — sie ist ein neuer Weg, Emotionen auszudrücken.


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