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Robert Miles - Biografie und Diskografie, alle Alben und Songs

Robert Miles

Robert Miles (bürgerlicher Name — Roberto Concina, 3. November 1969, Fleurier, Schweiz — 9. Mai 2017, Ibiza, Spanien) war ein italo-schweizerischer Komponist, DJ und Produzent, ein Pionier des Dream House. Autor der epochalen Single „Children“ (1995/96), die zum kulturellen Phänomen des Europa der 1990er wurde, sich millionenfach verkaufte und den Piano-Lead in die Mainstream-Tanzmusik brachte. Miles’ Karriere umfasst Platin-Releases, Welttourneen und einen radikalen Schwenk vom Dance-Pop hin zu experimenteller Elektronik, Ambient sowie Crossovers mit Jazz und World-Music.

Frühe Jahre und Karrierestart

In der Schweiz als Kind italienischer Eltern geboren, wuchs Roberto zwischen zwei kulturellen Welten auf und spielte schon als Teenager in Bands, fasziniert von Synthesizern und Recording. Anfang der 1990er legt er als Club-DJ in Italien auf, verfeinert sein Studio-Handwerk und entwickelt seine Handschrift: melancholische, doch helle Harmonien, eine minimalistische Drum-Sektion, weitflächige Ambient-Pads und ein Piano-Motiv als emotionales Zentrum des Tracks.

Durchbruch: „Children“ und Dreamland

1995 nimmt Roberto „Children“ auf — einen meditativ schwebenden Track mit markantem Piano-Thema, weichem Bass und „transparenten“ Pad-Texturen. Das Stück erobert im Sturm die europäischen Charts und steht in Großbritannien mehrere Wochen an der Spitze. Die Single festigte den Begriff Dream House — eine Richtung, in der der Club-Beat nicht der Euphorie, sondern Katharsis und kollektiver Beruhigung des Dancefloors dient.
1996 erscheint das Debütalbum Dreamland mit den Singles „Fable“ und „One and One“ (Gesang: Maria Nayler). Die Platte wird ein internationaler Bestseller und einer der prägnantesten Elektronik-Releases des Jahrzehnts.

Erweiterte Palette: 23am und der Weg zum Experiment

1997 folgt das zweite Album 23am mit einem „nächtlicheren“, kontemplativen Sound; zu den Highlights zählt „Freedom“ (feat. Kathy Sledge). In dieser Phase strebt Miles zunehmend nach einem Autoren-Klang jenseits von Radioformat und Club-Mainstream.

Organik und Kollaborationen: Organik, Miles_Gurtu

2001 gründet Robert Miles sein eigenes Label (S:alt Records) und veröffentlicht das formal mutige Album Organik — Live-Percussion, östliche Timbres, vielschichtige Elektronik, Beiträge namhafter Instrumentalisten. 2002 folgt Organik Remixes.
2004 erscheint das Gemeinschaftsprojekt mit dem indischen Perkussionisten Trilok Gurtu — das Album Miles_Gurtu, in dem Ambient und Elektronik auf Jazz-Improvisation und World-Rhythmik treffen. Es fungiert als ästhetisches Manifest von Miles: elektronisches Sounddesign, Live-Energie und filmische Weite zu vereinen.

Spätwerk: Th1rt3en und OpenLab

2011 meldet er sich mit Th1rt3en zurück, einer Verschmelzung aus Elektronik, Gitarren-Texturen und Post-Rock-Nuancen.
Anfang der 2010er Jahre gründet Miles auf Ibiza die kreative Radio-Plattform OpenLab — Schnittstelle aus Radiosender und Art-Community für progressive Musik, Design und Multimedia. OpenLab setzte seine Haltung fort: „mehr Bedeutung, weniger Lärm“.

Musikalische Sprache und Innovationen

  • Piano als Hook: „Children“ kanonisierte den Piano-Lead in der Tanzmusik und machte ihn zum universellen emotionalen Marker für Club und Radio.

  • Dream House: Fokus auf Katharsis und Empathie statt euphorischer Aggression; sanftes Tempo, sangliche Harmonien, „luftige“ Produktion.

  • Cineastisches Produzieren: Die Alben der 2000er klingen wie Soundtracks zu imaginären Filmen — jedes Thema eine Szene, nicht nur ein „DJ-Tool“.

  • Crossovers: Die Arbeit an der Schnittstelle von Elektronik, Jazz, World und Ambient machte ihn über die Clubszene hinaus einflussreich.

Persönliche Note und Abschied

Robert Miles verstarb am 9. Mai 2017 auf Ibiza nach einer Krankheit. Für die Branche war sein Tod ein Schock: Er blieb ein Symbol künstlerischer Integrität und Unabhängigkeit — ein Produzent, der nach weltweitem Erfolg bewusst den Weg des Experiments wählte und Musik als Kunst, nicht bloß als „Produkt“ verstand.

Diskografie (Auswahl)

Alben

  • Dreamland (1996)

  • 23am (1997)

  • Organik (2001)

  • Organik Remixes (2002)

  • Miles_Gurtu (mit Trilok Gurtu, 2004)

  • Th1rt3en (2011)

Key-Singles

  • Children (1995/96) — Dream-House-Kanon; globaler 90er-Hit

  • Fable (1996) — helle, „schwebende“ Variation des Dream-House-Themas

  • One and One (feat. Maria Nayler, 1996) — Radio-Crossover mit Pop-Ästhetik

  • Freedom (feat. Kathy Sledge, 1997) — tiefgehende Vocal-House-Ballade

Vermächtnis

Der Einfluss von Robert Miles ist im Piano-House und melodischen Progressive-House der 2010er und 2020er deutlich spürbar: von radiofreundlichen Deep-Sounds bis zu Festival-Sets, in denen „Piano-Breaks“ zum unverzichtbaren Moment des emotionalen Anhebens wurden. Er bewies, dass Tanzmusik kontemplativ und human sein kann — und genau dafür wird er von neuen Generationen von Hörer:innen und Produzent:innen geliebt und immer wieder neu entdeckt.


Musik hören Robert Miles

Robert Miles - Children (Serge Gri cover)

Robert Miles - Children (Serge Gri cover)

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Robert Miles - Children

Robert Miles - Children

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