
The Prodigy: Die Geschichte einer Legende der elektronischen Musik
Gründung der Band und frühe Jahre
The Prodigy – eine legendäre britische Elektronikband, gegründet im Jahr 1990 in der Grafschaft Essex. Ihr Schöpfer und permanenter Leader Liam Howlett wurde zum Pionier in der Verbindung von Breakbeat, Hardcore-Techno, Punk und Big Beat zu einem aggressiven und tanzbaren Stil.
Zu den wichtigsten Mitgliedern gehörten Keith Flint – der charismatische Frontmann und Inbegriff der rebellischen Energie der Band – sowie Maxim Reality, ein MC mit einzigartiger Darbietung, der den Tracks einen dunklen Rap-Charakter verlieh.
In den frühen 90er-Jahren legten The Prodigy das Fundament für eine neue Musikbewegung – Big Beat und Rave-Kultur – und veränderten die Wahrnehmung dessen, was elektronische Musik auf der Bühne sein kann.
Durchbruch und Erfolg in den 1990er Jahren
Die erste Single „Charly“ (1991) wurde ein Hit der britischen Clubszene und brachte der Band einen Vertrag mit XL Recordings ein. Bereits ein Jahr später erschien das Debütalbum „Experience“ (1992), das zum Manifest der Rave-Bewegung wurde. Die Tracks „Out of Space“ und „Everybody in the Place“ wurden sofort zu Tanzflächenhymnen.
Das nächste Album, „Music for the Jilted Generation“ (1994), markierte den großen Durchbruch. Es etablierte The Prodigy als führende Innovatoren der britischen Elektronik und drückte zugleich Protest gegen politische Einschränkungen der Clubkultur aus. Hits wie „Voodoo People“, „Poison“ und „No Good (Start the Dance)“ machten die Band zu internationalen Stars.
Weltruhm: „The Fat of the Land“
1997 erschien das Album „The Fat of the Land“, eines der meistverkauften elektronischen Alben der Geschichte. Es debütierte auf Platz 1 in Großbritannien und den USA, und Songs wie „Firestarter“, „Breathe“ und „Smack My Bitch Up“ gingen in die Musikgeschichte ein.
Keith Flints Erscheinungsbild – mit Irokesen, dunklem Eyeliner und wilder Energie – wurde zum Symbol einer neuen Welle von Punk-Elektronik. In dieser Zeit wurden The Prodigy zu einem globalen kulturellen Phänomen, das Clubszene und Rockpublikum vereinte.
2000er: Experimente und Rückkehr zu den Wurzeln
Nach dem Höhepunkt des Ruhms experimentierte Howlett mit neuen Klängen. Das Album „Always Outnumbered, Never Outgunned“ (2004) war elektronischer und minimalistischer, behielt jedoch die charakteristische Energie der Band.
Die Rückkehr zum klassischen Sound erfolgte 2009 mit dem Album „Invaders Must Die“. Die Platte brachte der Band neues Leben: Songs wie „Omen“, „Warrior’s Dance“ und „Take Me to the Hospital“ machten sie erneut zu Headlinern großer Festivals wie Glastonbury und Download Festival.
Späte Alben und Tragödie
2015 veröffentlichten The Prodigy das Album „The Day Is My Enemy“, das den aggressiven und sozialkritischen Charakter ihrer Musik hervorhob. 2018 folgte „No Tourists“ – das letzte Album mit Keith Flint, das Platz 1 der britischen Charts erreichte.
Am 4. März 2019 erschütterte die Welt die Nachricht vom Tod Keith Flints. Der Verlust des Frontmanns war ein schwerer Schlag für Fans und Musikindustrie. Die Band legte eine Pause ein, doch Liam Howlett und Maxim beschlossen, in seinem Andenken weiterzumachen.
Rückkehr und Gegenwart (2022–2025)
2022 kehrten The Prodigy mit der Tour „Army of the Ants“ zurück – anlässlich des 25-jährigen Jubiläums von „The Fat of the Land“. Die Tour war ein Triumph: Konzerte in Großbritannien und Europa waren ausverkauft, und Keith Flints Vermächtnis wurde mit Video-Tributes geehrt.
2024 bestätigte die Band die Arbeit an einem neuen Album – dem ersten seit Flints Tod. Liam Howlett erklärte, der für 2025 geplante Release werde „energiegeladen, dunkel und maximal lebendig“. Gastvokalisten und junge Produzenten, inspiriert vom Erbe der Band, sind beteiligt.
Heute touren The Prodigy weiterhin weltweit und treten auf großen Festivals wie Rock Werchter, Electric Castle und EXIT Festival auf – ein Beweis ihres Status als lebende Legenden der elektronischen Musikszene.
Vermächtnis und Einfluss
The Prodigy verkauften über 30 Millionen Alben weltweit, gewannen zahlreiche Auszeichnungen – von den Brit Awards bis zu den MTV Europe Music Awards – und wurden zu Symbolen der Revolution in der elektronischen Musik. Ihr Stil beeinflusste hunderte Künstler, von The Chemical Brothers und Pendulum bis zu modernen Acts wie Skrillex und Chase & Status.
2025 sind ihre Tracks weiterhin in Filmen, Werbung, Festivals und DJ-Sets auf der ganzen Welt zu hören – und Kultsongs wie „Firestarter“, „Breathe“ und „Omen“ bleiben Hymnen ganzer Generationen.
Diskografie (Hauptalben)
- Experience (1992)
- Music for the Jilted Generation (1994)
- The Fat of the Land (1997)
- Always Outnumbered, Never Outgunned (2004)
- Invaders Must Die (2009)
- The Day Is My Enemy (2015)
- No Tourists (2018)
- New Album (erscheint 2025)
The Prodigy sind nicht nur eine Band, sondern eine Ära. Sie veränderten die Vorstellung davon, wie elektronische Musik klingen kann, und bleiben bis heute ein Symbol für Freiheit, Energie und rebellischen Geist.