
Frühe Jahre und Karrierebeginn
Linda (bürgerlicher Name — Svetlana Georgiewna Geiman) wurde am 29. April 1977 in Kentau, Kasachstan geboren. Ihre Kindheit verbrachte sie in Moskau, wo sie schon früh ein starkes Interesse an Musik, Gesang und Bühne zeigte. Bereits in jungen Jahren nahm sie an Wettbewerben und Festivals teil, was ihren weiteren Weg in der Unterhaltungsbranche prägte.
Nach dem Schulabschluss trat Linda in das Staatliche Musikcollege der Gnessin-Institution (heute — Gnessin-Universität) ein, wo sie Gesang und Bühnenkunst studierte. In dieser Zeit unternahm sie ihre ersten ernsthaften Schritte in Richtung einer professionellen Musikkarriere.
Durchbruch und Zusammenarbeit mit Maxim Fadeev
Ein entscheidender Wendepunkt in Lindas Karriere war die Zusammenarbeit mit dem Produzenten und Komponisten Maxim Fadeev. 1994 veröffentlichte sie ihr Debütalbum „Lieder der tibetischen Lamas“, das sie sofort zu einer der meistdiskutierten Künstlerinnen des Landes machte. Die Hits „Marihuana“, „Ketten und Ringe“ und „Spiel mit dem Feuer“ wurden nicht nur populär, sondern prägten eine neue Richtung in der russischen Popkultur, die Techno, Ethno und Gothic miteinander verband.
Lindas Musik zeichnete sich durch tiefgründige Texte, mystische Klangwelten und eine ungewöhnliche Darbietung aus. Ihr Image – geheimnisvoll, frei von den Klischees der Popmusik – wurde zum Symbol der alternativen Welle der 1990er Jahre.
Aufstieg zur Popularität
1996 veröffentlichte Linda das Album „Krähe“ (Vorona), eines der erfolgreichsten Werke des Jahrzehnts. Der Titelsong „Krähe“ wurde zu einer Hymne einer ganzen Generation und verschaffte der Sängerin Kultstatus. Das Album verband Elemente von Indie, Pop-Rock und ethnischen Motiven und erhielt zahlreiche Auszeichnungen sowie begeisterte Kritiken.
Zwischen 1997 und 1999 ging Linda auf ausgedehnte Tourneen, ihre Konzerte waren in Russland und den GUS-Staaten ausverkauft. Sie wurde mit mehreren Musikpreisen ausgezeichnet, darunter dem „Ovation“-Preis und dem „Goldenen Grammophon“.
Weiteres Schaffen und Experimente
Nach der Trennung von Maxim Fadeev Ende der 1990er Jahre setzte Linda ihre Solokarriere fort und experimentierte mit verschiedenen Stilen. Die Alben „Plazenta“ (2001), „AtakA“ (2004) und „AleAda“ (2006) zeigten eine stärkere Hinwendung zu elektronischen und industriellen Klängen. Trotz stilistischer Veränderungen blieb sie ihrer alternativen Ästhetik und ihrem unverwechselbaren Stil treu.
In den folgenden Jahren erschienen die Alben „ScéNario“ (2015) und „Schmerz“ (2020), in denen Linda neue Facetten ihres Schaffens offenbarte – mit philosophischen Texten, tiefen Bedeutungen und atmosphärischem Sound.
Heutige Phase
Heute ist Linda weiterhin künstlerisch aktiv, tritt auf Festivals und Clubbühnen auf und arbeitet mit zeitgenössischen Produzenten und Musikern zusammen. Ihr Stil bleibt eine einzigartige Mischung aus Rock, Elektronik, Ethno und Mystik. Die Künstlerin pflegt einen engen Kontakt zu ihrem Publikum über soziale Netzwerke, und ihre Songs finden auch bei der jüngeren Generation Anklang.
Ausgewählte Diskografie
- 1994 — Lieder der tibetischen Lamas
- 1996 — Krähe (Vorona)
- 2001 — Plazenta
- 2004 — AtakA
- 2006 — AleAda
- 2015 — ScéNario
- 2020 — Schmerz
Persönlichkeit und Einfluss
Linda gilt als eine der eigenwilligsten und einflussreichsten Künstlerinnen der russischen Musikszene. Ihr Beitrag zur Entwicklung der alternativen und elektronischen Popmusik wird sowohl von Kritikern als auch von Kollegen anerkannt. Mit ihrem Image einer unabhängigen, starken und geheimnisvollen Frau inspirierte sie viele Nachfolgerinnen.