
Eric Prydz – schwedischer DJ, Produzent und Komponist, einer der einflussreichsten Künstler in der Geschichte der elektronischen Tanzmusik. Er wurde zum Symbol des Progressive House, ist der Schöpfer legendärer Tracks wie „Call on Me“, „Pjanoo“ und „Opus“ sowie der monumentalen Shows EPIC und HOLO, die die Wahrnehmung von Live-Auftritten in der EDM-Welt revolutionierten.
Frühe Jahre und musikalische Wurzeln
Eric Sheridan Prydz wurde am 19. Juli 1976 in Täby, nahe Stockholm (Schweden), geboren. Schon früh begeisterte er sich für elektronische und Rockmusik – zu seinen Idolen zählten Depeche Mode, Pink Floyd und Kraftwerk. Die Verbindung aus Emotion und Technologie dieser Bands prägte Prydz’ unverwechselbaren Stil – die Melodik des Techno und die strukturelle Einfachheit des House.
In den 1990er Jahren begann er, eigene Tracks zu produzieren und mit House-Rhythmen und analogen Synthesizern zu experimentieren. Erste Anerkennung erhielt er Anfang der 2000er Jahre, als seine Musik in den Sets führender europäischer DJs auftauchte.
Durchbruch: „Call on Me“ (2004)
Weltweiten Erfolg erlangte er im Jahr 2004 mit der Single „Call on Me“, die auf einem Sample des Songs Steve Winwood – Valerie (1982) basiert. Der Track wurde zu einem globalen Phänomen, erreichte Platz eins in den britischen und deutschen Charts und zählte zu den meistverkauften Singles des Jahrzehnts. Das im Stil eines Aerobic-Videos der 1980er Jahre gedrehte Musikvideo wurde lange vor der YouTube-Ära viral und machte Eric Prydz zum internationalen Star.
Der Künstler gab später zu, dass „Call on Me“ für ihn ein zweischneidiger Erfolg war – einerseits öffnete es ihm die Türen zur Branche, andererseits prägte es sein Image als Mainstream-Produzent, während Prydz selbst nach komplexeren, progressiven Klängen strebte.
Musikalische Projekte und Pseudonyme
Um seine verschiedenen Stilrichtungen voneinander zu trennen, schuf Eric Prydz mehrere musikalische Alter Egos, die jeweils zu eigenständigen Marken wurden:
- Pryda – Progressive House, tiefe Melodien, Minimalismus, atmosphärische Festival-Tracks (Label: Pryda Recordings).
- Cirez D – Techno-Projekt mit dunklem, industriellem Klang, veröffentlicht auf Mouseville Records.
- Eric Prydz – das Hauptprojekt für kommerzielle Radio- und Festival-Releases.
Dieser Ansatz ermöglichte es Prydz, kreative Freiheit zu bewahren und sowohl das Underground- als auch das Mainstream-Publikum zu erreichen – immer seinem Grundsatz treu bleibend: keine Kompromisse bei der Klangqualität.
Karrierehöhepunkt: „Pjanoo“, „Opus“ und das Album „Opus“
Im Jahr 2008 veröffentlichte Prydz den Track „Pjanoo“, der zur neuen Hymne des Progressive House wurde. Die Kombination aus Einfachheit und emotionaler Tiefe machte ihn zu einem festen Bestandteil von Festivals und Radioprogrammen weltweit.
2016 erschien sein Debütalbum „Opus“, das jahrelange Arbeit zusammenfasste. Das Album wurde von Kritikern für seine technische Perfektion und konzeptionelle Stärke hochgelobt. Der Titeltrack „Opus“ gilt als eines der technisch anspruchsvollsten Werke der elektronischen Musikgeschichte – er steigert sich allmählich von 31 auf 128 BPM und erzeugt eine einzigartige musikalische „Evolution“.
Shows und visuelle Innovationen
Eric Prydz gilt als Pionier visueller Technologien im Live-Bereich. Seine Shows EPIC (Eric Prydz In Concert) und HOLO setzten neue Maßstäbe für audiovisuelle Performances. Auf der Bühne kommen Hologramme, Laser und 3D-Projektionen zum Einsatz, die in Echtzeit mit der Musik synchronisiert sind.
HOLO wurde zu einer der technologisch fortschrittlichsten Shows in der Geschichte des EDM. Das Publikum erlebt riesige, bewegte Hologramme, die fantastische Figuren und abstrakte Formen direkt in den Raum projizieren.
Prydz vermeidet bewusst Massenfestivals, um die Präzision seines Sounds und die visuelle Qualität zu gewährleisten – jedes Set wird sorgfältig programmiert und als einzigartiges audiovisuelles Erlebnis inszeniert.
Einfluss und Philosophie
Eric Prydz ist nicht nur ein DJ, sondern ein Klang- und Ästhetik-Ingenieur. Er komponiert Musik, in der die Melodie zu einer emotionalen Erzählung wird, und die visuellen Effekte als deren Erweiterung fungieren. Kritiker nennen ihn oft den „Architekten des Progressive House“ und würdigen seinen Beitrag zur Entwicklung des Genres.
Sein Einfluss reicht über eine ganze Generation von Produzenten, darunter Deadmau5, Lane 8, Yotto, Jeremy Olander und andere Vertreter des Melodic Techno und House. Prydz inspirierte viele, eigene Liveshows mit tiefgreifenden visuellen Konzepten zu schaffen.
Privatleben
Eric lebt in Los Angeles, zieht es aber vor, sein Privatleben geheim zu halten. Er führt ein zurückgezogenes Leben und plant jedes Projekt sorgfältig. In Interviews betont er, dass Musik für ihn keine Show ist, sondern eine Form des inneren Ausdrucks und der Disziplin.
Vermächtnis
Eric Prydz gilt zu Recht als einer der einflussreichsten und respektiertesten Produzenten seiner Zeit. Sein Name ist ein Synonym für Qualität, Perfektionismus und Innovation. Er hat eine eigene Klangschule geschaffen – emotional, melodisch und monumental – die bis heute als Maßstab für Millionen von Fans weltweit dient.
Seine Musik erklingt auf den größten Festivals der Welt, und die HOLO-Shows sind regelmäßig ausverkauft – ein Beweis dafür, dass Prydz nicht nur ein Künstler, sondern ein Phänomen audiovisueller Kunst ist.