
„Infinity“ («Инфинити») — eine russische Popgruppe, bekannt für melodische Tanztracks, die Lyrik mit clubtauglichem Sound verbinden. Gegründet an der Schwelle der Epochen — Ende der 1990er — hielt die Band die Aufmerksamkeit des Publikums über viele Jahre dank einer markanten Gesangsstimme, moderner Arrangements und einer romantischen Ästhetik.
Frühe Jahre und Gründung
Die Geschichte beginnt 1999, als die Sängerin Tatjana Bondarenko (Künstlername Malta) und der Soundproduzent Aleksej Kutusov das Projekt „Schwarz und Weiß“ ins Leben riefen. Tatjana performte eigenes Material, Aleksej übernahm die Arrangements.
Zu Beginn der 2000er formte das Projekt seinen eigenen Stil — sanfte elektronische Popmusik mit lyrischen Texten. 2002 entstand der Song „Gde ty“ („Wo bist du“), der damals jedoch keine breite Anerkennung fand.
Übergangsphase und Zusammenarbeit
Von 2002 bis 2006 arbeitete das Projekt mit dem Nowosibirsker D.I.P. Project zusammen. Die Produzenten Denis Murzin und Dmitrij Brezhnew erneuerten die Arrangements, stärkten die elektronische Komponente und verhalfen den Songs zu einem zeitgemäßen Klang.
Diese Phase gilt als die stilistische Findung der späteren „Infinity“.
Umbenennung und Konzept
2006 nahm die Gruppe den Namen „Infinity“ an (von infinity — „Unendlichkeit“). Laut Tatjana war die Band „erwachsener“ geworden und ging bewusster an die Musik heran:
„Unsere Songs sind aus uns heraus gewachsen und in die Welt hinausgezogen — also schaffen wir nicht umsonst.“
Gleichzeitig erschien das Album „Raz i navsegda“ („Ein für alle Mal“), das online populär wurde; der Track „Ja čužaja“ („Ich bin fremd“) entwickelte sich zu einem der ersten unerwarteten Hits.
Durchbruch und Massenerfolg
2007 unterschrieb „Infinity“ bei Gala Records, einem großen russischen Label. Die Single „Gde ty“ wurde neu veröffentlicht und überarbeitet und avancierte plötzlich zu:
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einem großen Radiohit,
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einem Club-Favoriten,
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einem der meistgespielten Songs des Jahres.
Der Track lief auf DFM und zahlreichen landesweiten Sendern. Die digitalen Verkäufe überstiegen eine Million und brachten dem Projekt Gold-Status ein.
Kreativer Aufschwung
Die Zusammenarbeit mit D.I.P. Project setzte sich fort: Das Studio wurde technisch modernisiert — analoge Synthesizer, Hardware-Effektmodule. Das verlieh „Infinity“ einen markanten Sound mit:
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tiefen Bässen,
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atmosphärischen Synths,
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lyrischer Dramatik.
In dieser Zeit entstanden unter anderem:
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„Dviženie vody“ („Bewegung des Wassers“)
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„Letim“ („Wir fliegen“)
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„Stereoljubov“ („Stereoliebe“)
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„Non-Stop“
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zwei neue Versionen von „Gde ty“
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die Balladen „Nemaja sleza“ („Stille Träne“) und „Moja istorija“ („Meine Geschichte“)
Charts und Auszeichnungen
2008 erhielt die Gruppe den „Goldenen Grammofon“ für „Gde ty“ und war bei den RMA in der Kategorie „Dance“ nominiert.
2009 wurde „Slyozy-voda“ („Tränen–Wasser“) ein Radiohit, erreichte Platz 13 in den russischen Charts und erhielt eine Gold-Auszeichnung (100.000 verkaufte Einheiten).
Zudem war die Band bei den Muz-TV Awards in der Kategorie „Duo des Jahres“ nominiert.
Album „Ja tak choču“ („Ich will es so sehr“)
Das Album stieg bis auf Platz 12 der russischen Albumcharts. Kritiker hoben hervor:
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die Wiedererkennbarkeit des Sounds,
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durchdachte Melodik,
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eine erweiterte stilistische Bandbreite.
Positive Besprechungen erschienen auf führenden Medienplattformen.
Songs in Rotation
Bis Mitte 2010 erreichte die Single „Kogda ujdeš“ („Wenn du gehst“) Platz 15 der Radiocharts und festigte die Popularität von „Infinity“.
Insgesamt veröffentlichte die Gruppe rund 30 Releases, darunter besonders hervorzuheben:
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„Ja čužaja“
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„Gde ty“
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„Nemaja sleza“
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„Slyozy-voda“
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„Non-Stop“
Stil und Bühnenästhetik
„Infinity“ vereint:
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tanzflächentaugliche Club-Beats,
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Musikalität und sanfte Melancholie,
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Pop-Harmonien,
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luftigen Frauengesang.
Live-Auftritte zeichnen sich aus durch:
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emotionale Hingabe,
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lebendige Energie,
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ein dichtes, poliertes Klangbild,
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DJ-getriebene Elemente.
Gegenwart
Die Gruppe bleibt gefragt bei:
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Festivals,
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Club-Konzerten,
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Stadt-Events,
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Radiorotationen der Retro-Dance-Szene.
Die Songs der 2000er werden zunehmend als „nostalgische Hits“ wahrgenommen und finden gleichzeitig auf Streaming-Plattformen neues Publikum.
Interessante Fakten
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Viele Tracks der Band wurden lange vor der TikTok-Ära zu Internet-Virals.
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„Gde ty“ galt in angesagten Nightclubs als „Go-to-Dance-Hymne“.
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Tatjana Bondarenkos musikalische Ausbildung prägt die Qualität der melodischen Parts.
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Hörer nennen „Infinity“ oft als eines der Projekte, das die Popularität weiblicher Club-Vocals in Russland zurückbrachte.
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Die Songs fanden fest Eingang in autofahrerfreundliche Radioformate.
Fazit
„Infinity“ ist ein prägnantes Beispiel eines heimischen elektronischen Pop-Acts, der Club-Energie, romantische Texte und eine unverwechselbare Stimme vereint. Die Band ging den Weg vom experimentellen Studioprojekt zu großen Auszeichnungen und etablierte sich als verlässlicher Lieferant von Radiohits.
Ihre Musik hat den Test der Zeit bestanden und spricht ein Publikum an, das Tanzbarkeit mit aufrichtiger Melodik verbinden möchte. Genau das macht „Infinity“ zu einem der markanten Namen der russischen Pop-Elektronik des 21. Jahrhunderts.