
Aljona Apina (voller Name — Jelena Jewgenjewna Apina, Geburtsname — Ljowotschkina; geb. 23. August 1964 in Saratow) ist eine sowjetische und russische Popsängerin, Komponistin, Dichterin, Radiomoderatorin, Schauspielerin und Pädagogin. Verdiente Künstlerin der Russischen Föderation (2002). Preisträgerin der Auszeichnungen „Ovation“, „Goldener Grammophon“ und „Lied des Jahres“.
Berühmt wurde sie als Leadsängerin der Gruppe „Kombinacija“ (1988–1991) und später als erfolgreiche Solokünstlerin mit Hits wie „Uzelki“, „Elektritschka“, „Ksjuscha“, „Buchhalter“, „Ljokha“, „Ein Lied über Frauenfreundschaft“, „Mondnächte“ u. v. m.
Frühe Jahre
Jelena Ljowotschkina wurde in Saratow geboren. Der Vater, Jewgeni Wiktorowitsch Ljowotschkin, war Ingenieur; die Mutter, Ljudmila Wladimirowna Ljowotschkina, arbeitete als Verkäuferin. Die Eltern ließen sich scheiden, als das Mädchen zehn Jahre alt war.
Schon früh zeigte sich ihre musikalische Begabung: Mit fünf Jahren kauften ihr die Eltern ein Klavier. Aljona absolvierte die Musikschule im Fach Klavier und trat anschließend in das Musikfachcollege Saratow ein. Nach dem Abschluss arbeitete sie als Korrepetitorin im Klub „Wostok“ und als Pianistin für die rhythmische Gymnastik in einer Kinder-Sportschule.
Später immatrikulierte sie sich an der Fakultät für Volksgesang des Staatlichen Konservatoriums Saratow (Sobinow), konnte das Studium jedoch wegen der intensiven Tourtätigkeit mit ihrer neu gegründeten Musikgruppe nicht abschließen.
Karriere bei „Kombinacija“ (1988–1991)
1988 schlug ihr ehemaliger Partner Witali Okorokow vor, vorübergehend als Sängerin in der neuen Band „Kombinacija“ einzuspringen. Doch aus dem Kurzzeitprojekt wurde rasch eine vollwertige Karriere: Am 7. September 1988 gab die Band ihr erstes Konzert in Saratow und veröffentlichte noch im selben Jahr ihr erstes Samisdat-Album „Chod konjom“.
1989 brachte der Song „Russian Girls“ der Band überregionale Bekanntheit. Apina beteiligte sich an der Aufnahme von fünf Alben und sang im Duett mit Tatjana Ivanowa u. a. folgende Hits:
- „Russian Girls“
- „American Boy“
- „Buchhalter“
- „Ne sabywai“ („Vergiss nicht“)
- „Poidjom so mnoy“ („Komm mit mir“)
- „Russki Hip-Hop“ (für die letzten beiden schrieb sie die Texte)
Sie interpretierte außerdem die Balladen „Traurig sei nicht“ und „Die Liebe geht langsam…“.
Nach dem Umzug nach Moskau wurde „Kombinacija“ Teil des Tourprogramms „Disco auf Rädern“ von Sergej Minajew.
Solokarriere und landesweite Popularität
1991 lernte Apina in Taschkent den Produzenten Alexander Iratow kennen, der später ihr Ehemann wurde. Sie verließ die Gruppe „Kombinacija“ und begann eine Solokarriere.
Ihr Solodebüt „Ksjuscha“ wurde sofort zu einem Hit.
1992 erschien das Album „Straße der Liebe“, das auch ihre eigene Version des Songs „Buchhalter“ enthält.
1993 folgte das Album „Bis zum Morgen tanzen“ (Vinyl: „Alles ist nicht so einfach“), das sie gemeinsam mit Arkadi Ukupnik produzierte. Es wurde eines ihrer erfolgreichsten Releases und erreichte in den MK-Charts sowohl die Top-5 als auch die Top-20 des Jahres. Zu den Hits gehörten:
- „Ljokha“
- „Der Fliegende Holländer“
- „Yves Saint Laurent“
- „Warum sprichst du von Liebe?“
Musical „Limita“ und Hits der 1990er
Im Winter 1994 brachte Apina das erste russische Musiktheaterstück „Limita“ auf die Bühne, mit Texten von Michail Tanitsch. Der populärste Song daraus, „Uzelki“, erhielt später den Preis „Lied des Jahres — 1995“.
1997 erschien der Superhit „Elektritschka“ von Oleg Moltschanow — einer der größten Songs des Jahres und Gewinner des „Goldenen Grammophons“.
Im selben Jahr veröffentlichte sie ein Duett mit Murat Nasirow — „Mondnächte“, mit dem sie 1997–1998 im Ausland tourten.
1998 erhielt sie den „Ovation“-Preis als beste Solistin.
2000er: neue Werke und künstlerische Reife
Im Jahr 2000 erschien ihr Duett mit Lolita — „Ein Lied über Frauenfreundschaft“, das in das Album „Über das Schicksal und über mich“ (2001) aufgenommen wurde.
Songs wie „Morgen“, „Teure Hand“ und andere aus diesem Album wurden im Rahmen von „Lied des Jahres“ aufgeführt.
2002 erhielt sie den Titel Verdiente Künstlerin der Russischen Föderation.
2007 erschien das Album „Flug nach Moskau“, 2008 folgte ein großes Solokonzert im BKZ „Kosmos“.
2010er: Retro-Projekte, Unterricht und neue Musik
2010 veröffentlichte Apina das Konzeptalbum „Noch einmal über die Liebe“ im Retro-Pop/Chanson-Stil.
Von 2012 bis 2018 unterrichtete sie Musik an der Schule ihrer Tochter und blieb gleichzeitig konzertaktiv.
2014 erschien das Dance-Album „Melodiya“ und 2018 das Album „Dawai tak“, bei dem Apina den Großteil der Texte selbst schrieb.
Im selben Jahr vereinte sie sich mit Tatjana Ivanowa erneut für den Song und das Video „Das letzte Gedicht“. Anschließend startete die Jubiläumstour „Wir sind 30!“ mit der Originalbesetzung von „Kombinacija“.
Juristische Tätigkeit
2022 gewann Apina einen Rechtsstreit gegen den Fernsehsender Perwy Kanal wegen der unerlaubten Nutzung ihres Songs „Buchhalter“ in der Show „Drei Akkorde“. Der Schaden wurde auf 150.000 Rubel festgesetzt.
Radio und Fernsehen
Apina moderierte folgende Sendungen:
- „Feldpost“ (TV Zentr, 1998–2003)
- „International mit Aljona Apina“ (Radio Komsomolskaja Prawda, 2013–2014)
- „Fa-Sol“ (Moskau FM, 2015–2019)
Sie war Teilnehmerin zahlreicher TV-Shows: „Du bist ein Superstar!“, „Superstar! Rückkehr“, „Drei Akkorde“, „Duette“ u. a.
Sie spielte in Serien wie: „Notaufnahme“, „Parallel zur Liebe“, „Bella töten“, „Provinzielle Leidenschaften“, „Meine liebste Hexe“ u. a.
In der Serie „Kombinacija“ (2024) wurde Apina von Anastasia Ukolowa dargestellt, während Apina selbst eine Gesangslehrerin spielte.
Privatleben
- Erster Ehemann (1982–1983): Künstler Waleri Apin
- Zweiter Ehemann (1993–2017): Produzent Alexander Iratow
Tochter — Xenia Iratowa (geb. 2001), durch Leihmutterschaft geboren.
Stiefsohn — Andrej Iratow, Konzertorganisator.
Auszeichnungen (Auswahl)
- „Lied des Jahres“ — 1993–2004
- „Goldenes Grammophon“ — 1997 („Elektritschka“), 1999 („Pappeln“)
- „Ovation“ — 1998
- „Silberner Galochenschuh“ — 1997
- Verdiente Künstlerin der Russischen Föderation — 2002
Diskografie (Studioalben)
- 1992 — Straße der Liebe
- 1993 — Bis zum Morgen tanzen / Alles ist nicht so einfach
- 1994 — Badesaison
- 1995 — Limita
- 1995 — Verlorene Seele
- 1996 — Rivalin
- 1997 — Liebeserklärung
- 1998 — Liebe wie ich
- 1999 — Pappeln
- 2001 — Über das Schicksal und über mich
- 2003 — Komm mit mir
- 2007 — Flug nach Moskau
- 2010 — Noch einmal über die Liebe
- 2014 — Melodiya (Alena Apina)
- 2018 — Lass es uns so machen
Aljona Apina ist eine Künstlerin, die den Weg vom Musikcollege in Saratow und ersten Auftritten in Restaurants bis hin zu einer der bekanntesten Sängerinnen der 1990er Jahre gegangen ist. Ihre Hits wurden Teil des kulturellen Codes dieser Epoche. Bis heute bleibt sie eine aktive Figur im Musik-, Fernseh- und öffentlichen Leben und beeinflusst mehrere Generationen — von Fans der „Kombinacija“ bis hin zu Zuschauern von Retro- und Musikshows der 2020er Jahre.