
Das Projekt „Vorovayki“ wurde im Jahr 1999 von dem bekannten Produzenten Alexander Frumin gegründet, der zuvor mit Künstlern des Genres Russischer Chanson gearbeitet hatte. Der Name der Gruppe spiegelt Ironie und sozialen Kontext wider – im russischen Slang bedeutet „Vorovayka“ eine Frau, die mit der kriminellen oder der Straßenwelt verbunden ist. Dieses Image wurde zur Grundlage des Konzepts der Band: ein „weiblicher Blick“ auf das Leben im Milieu, auf die Straße und das einfache Schicksal des Menschen.
Anfangs wechselte die Besetzung häufig, doch bald bildete sich das markante Duo Elena Bondarenko (Lena Vorovayka) und Tatyana Klimenko. Ihre Stimmen und Bühnenpersönlichkeiten prägten den Stil, der zur Visitenkarte der „Vorovayki“ wurde – eine Mischung aus Härte und Weiblichkeit, Offenheit und ehrlichem Schmerz.
Musikstil und Themen
Das Repertoire der Gruppe ist eine Art „weibliche Chronik der Straße“, in der Gefühle, Liebe, Verrat und Freiheit mit Motiven von Schicksal und Gefängnis verwoben sind. Die Lieder sind oft als Monologe starker, stolzer Frauen gestaltet, die die Prüfungen des Lebens durchlaufen haben.
Die Musik verbindet klassischen Chanson mit Elementen von Popmusik und Volksintonationen, was sie einem breiten Publikum zugänglich macht. Thematisch reicht das Spektrum von Liebesdramen („Du bist mein Einziger“) bis zu satirischen und alltäglichen Szenen („Die Rothaarige“, „Freundin“); einige Titel wie „Frauenschicksal“ und „Sünderin“ behandeln philosophische und soziale Fragen.
Bekannteste Lieder:
- „Du bist mein Einziger“
- „Die Rothaarige“
- „Freundin“
- „Frauenschicksal“
- „Eine Rose fiel auf Azors Pfote“
- „Sünderin“
- „Millionen scharlachroter Rosen“ (Chanson-Coverversion)
Diskografie und Entwicklung
In über zwei Jahrzehnten veröffentlichte die Band mehr als zehn Studioalben und mehrere Kompilationen. Jede Veröffentlichung festigte das Image der „weiblichen Stimme des Chanson“ – aufrichtig, mutig und emotional.
| Jahr | Album | Besonderheiten |
|---|---|---|
| 2001 | Frauenschicksal | Debütalbum, das der Gruppe landesweite Bekanntheit brachte. |
| 2004 | Für alles danke | Festigte den Erfolg, gespielt auf Sendern wie „Shanson FM“ und „Dorozhnoe Radio“. |
| 2006 | Freundin | Die Hits „Freundin“ und „Du bist mein Einziger“ wurden zu den Markenzeichen der Band. |
| 2009 | Sünderin | Ein Album mit reiferen und dramatischeren Themen. |
| 2017 | Millionen scharlachroter Rosen | Eine Sammlung von Covern und neuen Songs mit modernen Arrangements. |
Neben den offiziellen Alben veröffentlichten die „Vorovayki“ mehrere Konzert-DVDs sowie thematische Sammlungen wie „Beste Lieder“, „Unser Schicksal“, „Liebe und Sünde“ und „Goldene Chanson-Kollektion“.
Image und Bühnenstil
Das Image der „Vorovayki“ ist eine Kombination aus Theatralik und Straßenrealismus. Auf der Bühne erscheinen die Sängerinnen oft in auffälligen Kostümen mit Elementen des Volks- und rauen Stils. Ihre Darbietung schwankt zwischen Drama und Ironie – das Publikum sieht in ihnen nicht nur Künstlerinnen, sondern echte Heldinnen des Lebens, „Frauen mit Charakter“.
Kritiker bemerken, dass die scheinbar einfachen Texte und Melodien tief verwurzelte Themen der Volksseele widerspiegeln – das Schicksal der Frau, Treue, Einsamkeit und innere Stärke.
Teilnahme an Festivals und Popularität
„Vorovayki“ traten regelmäßig bei großen Chanson-Festivals auf, darunter „Eh, Razgulyai!“, „Chanson des Jahres“ und „Seelenwelle“. Ihre Songs liefen konstant auf Shanson FM, Dorozhnoe Radio und Radio Humor FM. Die Gruppe tourte aktiv durch Russland, Belarus, Kasachstan und die baltischen Staaten und gewann mit ihrer „volkstümlichen“ Art ein treues Publikum.
Gegenwart
Trotz personeller Veränderungen besteht das Projekt weiter. Elena Bondarenko bleibt die Hauptstimme und das Symbol der „Vorovayki“. Die Band tritt regelmäßig bei Themenkonzerten, Festivals und Firmenveranstaltungen auf und pflegt offizielle Social-Media-Seiten sowie einen YouTube-Kanal mit neuen Clips und Live-Versionen.
In den 2020er Jahren modernisierten die „Vorovayki“ ihren Sound, fügten zeitgenössische Pop-Chanson-Elemente hinzu und behielten gleichzeitig ihre unverwechselbare emotionale Ehrlichkeit bei. Fans betonen, dass die Gruppe ihren Wurzeln treu geblieben ist und dennoch ihre Aktualität und Publikumsnähe bewahrt hat.
Vermächtnis und Einfluss
„Vorovayki“ gelten zu Recht als eine der bekanntesten Frauengruppen in der Geschichte des russischen Chanson. Sie wurden zum Symbol der weiblichen Perspektive in einem Genre, in dem hinter Grobheit und Humor Schmerz, Würde und innere Stärke verborgen liegen. Ihre Musik spiegelt den Geist des „Volkshofs“ wider – ehrlich, einfach und zugleich zutiefst emotional.
Heute inspirieren die „Vorovayki“ weiterhin junge Künstler, und ihre Lieder bleiben zeitlose Hits für Fans des Chanson und der urbanen Lyrik.