
Sigala (Bruce Fielder) — britischer DJ, Produzent und Songwriter; einer der prägenden Architekten des sonnendurchfluteten UK-Dance-Pop- / House-Sounds der 2010er/2020er. Sein Stil verbindet radiofreundliche Melodik, Nu-Disco- und Funk-Texturen, Piano-House und fein austarierte vokale Dramaturgie. Der Katalog umfasst eine Serie plattformübergreifender Hits und Kollaborationen, die ihm konstante Chart- und Festivalpräsenz eingebracht haben.
Frühe Jahre und Prägung
Bruce Fielder wuchs in Norfolk (England) auf, spielte seit Kindheitstagen Keyboards in Schul- und Studierendenbands und eignete sich parallel Sequencer und Recording an. Klassische und Jazz-Ausbildung, die Liebe zu „lebendigen“ Harmonien und einem federnden Bass wurden zum Kern seines späteren Signatursounds: leuchtende Akkordfolgen, Gitarrenriffs im Nu-Disco-Geist, klare Höhen und viel „Luft“ um die Stimmen.
Durchbruch und frühe Singles (2015–2017)
Den professionellen Start markierte „Easy Love“ (2015) — ein sofort erkennbarer Up-Tempo-Track auf Basis neu bearbeiteten Soul-Materials, der die nationalen Charts stürmte und Sigalas Rolle als Lieferant sommerlicher Radiohits definierte. Den Erfolg festigten „Sweet Lovin’“ (mit markantem Saxophon), „Say You Do“ (feat. Imani & DJ Fresh) und „Give Me Your Love“ (mit John Newman und Nile Rodgers) — Stücke, die funky Gitarren, zwingende Hooks und Festival-Dynamik vereinen.
Ära großer Kollaborationen und Debütalbum
Zwischen 2016 und 2018 verfolgte Sigala eine „serielle“ Release-Strategie — eine Reihe von Singles mit Top-Vokalist:innen:
-
„Ain’t Giving Up“ mit Craig David — ein kompakter Radio-Banger am Schnittpunkt von UK-Garage-Erbe und Pop-House;
-
„Came Here for Love“ mit Ella Eyre — einer der großen Sing-along-Momente seiner Live-Sets;
-
„Just Got Paid“ (Ella Eyre, Meghan Trainor, French Montana) — Pop-Disco mit modernem Hip-Hop-Bridge.
Das Material bildete das Rückgrat des Debütalbums „Brighter Days“ (2018): Die Platte festigte Sigala als Produzenten, der songzentrierte Formen hyperaggressiven EDM-Drops vorzieht, und etablierte das Format „Kollab-Hit“, das on air wie on stage gleichermaßen funktioniert.
Kapitel zwei: Formel-Update (2019–2023)
Ende der 2010er verdichtete und modernisierte er seinen Sound, ohne die helle, uplifting Färbung zu verlieren:
-
„Wish You Well“ (mit Becky Hill, 2019) — Musterbeispiel für UK Dance-Pop mit vokalem Drive und geschmackvollem Sidechain;
-
„We Got Love“ (mit Ella Henderson, 2019) — softer Synth-Pop mit Club-Unterströmung;
-
„Lasting Lover“ (mit James Arthur, 2020) — Arena-Dance mit Rock-Note und großem Refrain.
Das zweite Album „Every Cloud“ (2023) bündelte die Singles von 2019–2023: „Melody“, „Stay the Night“ (feat. Talia Mar), „Rely on Me“, „Feels This Good“ (mit Mae Muller, Caity Baser & Stefflon Don). Die Veröffentlichung ordnete seinen gereiften Stil: Hook-First-Writing, „organische“ Klangfarben im elektronischen Mix und ein inklusiver, positiver Vibe.
Stil und Produktion
-
Harmonie und „Liveness“. Piano-House, Nu-Disco-Gitarren, Funk-Slap-Basslinien; Sigala legt häufig organische Layers (Gitarren/Keys) über ein elektronisches Gerüst.
-
Vokalzentriert. Song und Refrain haben Priorität; die Dramaturgie baut auf melodischem Lift statt auf „harten“ Sound-Design-Tricks.
-
Mischung. Glänzende Höhen, klar verständliche Lead-Vocals, ein straffer, aber nicht überladener Bassbereich — eine Formel, die im Radio wie im Club funktioniert.
-
Crossover-Range. Von Tropical- und Piano-House bis zu zeitgenössischem Dance-Pop mit R&B/Rap-Akzenten; häufige Gastgitarren und echter E-Bass sorgen für Wärme.
Bühne und Live-Format
Sigala ist regelmäßig bei großen Festivals und in Arena-Line-ups des Pop-Dance-Formats zu erleben. Seine Sets kreisen um eigene Hits, VIP-Edits und Club-Versionen. Je nach Venue kommen „Live“-Elemente — Keys, Gitarre, Percussion — sowie Gast-Vokalist:innen hinzu, um Dynamik und Publikumsinteraktion zu steigern.
Diskografie (Auswahl)
Alben
-
Brighter Days (2018) — Debüt, das seine Serie an Hits und Kollaborationen konsolidierte.
-
Every Cloud (2023) — zweites Album mit den zentralen Singles der Spätphase.
Key-Singles
„Easy Love“ (2015) • „Sweet Lovin’“ (2015) • „Say You Do“ (2016) • „Give Me Your Love“ (2016) • „Ain’t Giving Up“ (2016) • „Came Here for Love“ (2017) • „Lullaby“ (2018) • „Just Got Paid“ (2018) • „Wish You Well“ (2019) • „We Got Love“ (2019) • „Lasting Lover“ (2020) • „Melody“ (2022) • „Stay the Night“ (2022) • „Rely on Me“ (2022) • „Feels This Good“ (2023).
Bedeutung und Einfluss
Sigala gehört zu den wenigen Produzenten, die einen hellen, feel-good-orientierten Dance-Sound im Mainstream halten konnten, ohne in schematische EDM-Überladung zu verfallen. Seine Tracks sind freundliche, melodische Songformen, die mühelos vom Airplay aufs Festivalgelände wechseln. Für Sänger:innen bedeutet eine Zusammenarbeit meist einen „radio-ready“ Output, für Promoter einen garantierten Energie-Boost im Line-up. In der britischen Pop-Dance-Tradition der 2010er/2020er steht er als Erbe von Piano-House und Nu-Disco, der Club-Drive mit universeller Pop-Melodik verbindet.