
Barbra Streisand (voller Name — Barbra Joan Streisand, geboren am 24. April 1942 in Brooklyn, New York, USA) ist eine US-amerikanische Sängerin, Schauspielerin, Filmregisseurin, Produzentin und eine der meist ausgezeichneten und einflussreichsten Künstlerinnen in der Geschichte des amerikanischen Showbusiness. Sie ist Gewinnerin von Oscar, Grammy, Golden Globe, Emmy und Tony — des seltenen und prestigeträchtigen EGOT-Sets. Ihr Name steht in einer Reihe mit den bedeutendsten Kunstschaffenden des 20. und 21. Jahrhunderts.
Frühe Jahre
Barbra wuchs in Brooklyn in einer bescheidenen jüdischen Familie auf. Ihr Vater, Emanuel Streisand, Englischlehrer, starb an Komplikationen nach einem epileptischen Anfall, als Barbra erst 15 Monate alt war. Ihre Mutter, Diana Rosen, heiratete erneut, doch die Beziehung zum Stiefvater war für das Mädchen schwierig.
Schon als Kind zeigte Barbra großes darstellerisches Talent und eine außergewöhnlich starke Stimme. In der Schule beteiligte sie sich begeistert am Chor und an Theateraufführungen, für reguläre Schulfächer interessierte sie sich dagegen deutlich weniger — fast ihre gesamte freie Zeit widmete sie der Kreativität.
Nach dem Schulabschluss begann sie Schauspielunterricht in New York zu nehmen und setzte sich ein klares Ziel: eine professionelle Bühnenkünstlerin zu werden.
Anfänge der Gesangskarriere (1960–1962)
1960 begann Streisand in Clubs in Manhattan aufzutreten — unter anderem in der beliebten Gay-Bar „The Lion“. Dort erhielt sie ihre ersten positiven Kritiken und stellte fest, dass ihr Name oft falsch ausgesprochen wurde. Deshalb kürzte sie „Barbara“ zu Barbra, damit er einzigartiger wirkt und klingt.
Schon bald wurde sie von Theaterproduzenten entdeckt, und parallel zu ihren Club-Auftritten begann sie, in Off-Broadway-Musicals zu spielen.
Theater und Vertrag mit Columbia Records (1962–1963)
Den Durchbruch brachte ihr die Rolle der Miss Marmelstein im Broadway-Musical „I Can Get It for You Wholesale“ (1962). Obwohl es sich um eine Nebenrolle handelte, bezeichneten Kritiker Streisand als „Entdeckung des Jahres“. Diese Rolle brachte ihr die erste Nominierung für den Tony Award ein.
Der Eindruck der Produktion war so stark, dass Columbia Records Barbra einen Plattenvertrag anbot. Eine ihrer Bedingungen war künstlerische Freiheit — sie bestand darauf, ihr Repertoire selbst auswählen zu dürfen, und das Label stimmte zu.
1963 erschien ihr Debütalbum „The Barbra Streisand Album“, das ihr zwei Grammy Awards einbrachte, darunter die Auszeichnung „Album of the Year“.
Aufstieg zum Musikstar
In den folgenden Jahrzehnten veröffentlichte Barbra Dutzende von Alben, von denen viele Platinstatus erreichten. Sie wurde zu einer der erfolgreichsten Sängerinnen in der Geschichte der USA.
Zu ihren bekanntesten Hits gehören:
-
„People“
-
„The Way We Were“ (Nr.-1-Song in den USA, 1974)
-
„Evergreen (Love Theme from A Star Is Born)“
-
„Guilty“ (Duett mit Barry Gibb)
-
„Woman in Love“ (einer ihrer größten Erfolge)
Streisand ist die einzige Künstlerin, deren Alben in sechs aufeinanderfolgenden Jahrzehnten Platz 1 der Billboard-Charts erreichten.
Film: „Funny Girl“ und internationaler Ruhm
Barbras langgehegter Traum, Filmschauspielerin zu werden, erfüllte sich 1968, als sie die Hauptrolle in der Verfilmung des Broadway-Musicals „Funny Girl“ übernahm.
Ihre Darstellung von Fanny Brice wurde legendär: Barbra erhielt den Oscar als beste Hauptdarstellerin und festigte damit ihren Status als einer der größten Stars Hollywoods.
Filmkarriere (1969–1990er Jahre)
In der Folgezeit spielte sie in zahlreichen erfolgreichen Filmen, darunter:
-
„Hello, Dolly!“ (1969)
-
„The Way We Were“ (1973)
-
„A Star Is Born“ (1976)
-
„Nuts“ (1987)
1983 debütierte sie als Regisseurin, Produzentin und Hauptdarstellerin im Film „Yentl“. Der Film gewann einen Oscar für die Filmmusik und ging als einer der ersten großen Hollywood-Studiofilme in die Geschichte ein, der von einer Frau inszeniert wurde.
Die 1990er: Rückkehr auf die Bühne
1994 kehrte Streisand mit dem spektakulären Projekt „Barbra Streisand: The Concert“ auf die Bühne zurück. Die Tournee wurde zu einer der erfolgreichsten Live-Shows der 1990er Jahre und brachte ihr mehrere Emmy-Auszeichnungen ein.
Neue Alben und Konzerte von Barbra wurden in den USA regelmäßig zu Ereignissen von nationaler Bedeutung.
2000er Jahre: neue Aufnahmen und Blockbuster
2004 war Streisand in der Komödie „Meet the Fockers“ („Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich“) zu sehen, die zur erfolgreichsten Komödie des Jahres wurde und ihr Image als vielseitige Schauspielerin weiter festigte.
2009 veröffentlichte sie das Album „Love Is the Answer“, das auf Platz 1 der Billboard 200 einstieg. Damit wurde sie zur ersten Frau in der Geschichte, die in vier verschiedenen Jahrzehnten ein Nr.-1-Album in diesem Chart platzieren konnte.
2010er Jahre und spätere Arbeiten
2011 spielte Streisand eine der Hauptrollen im Film „The Guilt Trip“.
Sie engagiert sich aktiv im öffentlichen und politischen Leben der USA, unterstützt Kampagnen der Demokratischen Partei, betreibt Wohltätigkeit und finanziert medizinische Forschungsprojekte.
Privatleben
Barbra war zweimal verheiratet:
-
mit dem Schauspieler Elliott Gould (1963–1971),
-
mit dem Schauspieler James Brolin (seit 1998 bis heute).
Sie hat einen Sohn — Jason Gould, der zusammen mit ihr im Film „The Prince of Tides“ („Herr der Gezeiten“) mitspielte.
Fazit
Barbra Streisand ist eine der vielseitigsten und meist ausgezeichneten Künstlerinnen in der Geschichte der USA. Sie hat einen enormen Beitrag zum Film, zur Musik, zum Theater und zur Kultur insgesamt geleistet. Ihre Karriere erstreckt sich über mehr als sechs Jahrzehnte, und ihr Einfluss auf die globale Popkultur bleibt gewaltig. Barbra ist ein Symbol für unvergleichlichen Professionalismus, künstlerischen Geschmack und die Kraft der Individualität, die Millionen von Fans auf der ganzen Welt inspiriert.