
Alexander Nikolajewitsch Bujnow wurde am 24. März 1950 in Moskau in der Familie des Militärpiloten Nikolai Alexandrowitsch Bujnow geboren.
Seine Mutter, Klawdia Michailowna Kosowa, war Musikerin und Lehrerin, dank der die Kinder in einer Atmosphäre musikalischer Disziplin aufwuchsen.
Auf Drängen seiner Mutter besuchte Alexander eine Musikschule im Fach Klavier. Das Lernen fiel ihm schwer, doch der familiäre Druck zeigte Wirkung — er bestand die Abschlussprüfung mit „ausgezeichnet“. Der Künstler erzählte später, dass sein Bruder ihn tatsächlich mit einer Kette am Klavier festband, damit er nicht vom Unterricht weglief.
Frühe Jahre und erste Bands
Bujnows Kindheit verbrachte er im Gebiet des Tishinskij-Marktes — einem Ort, an dem sich Subkulturen und Hofgesellschaften mischten.
Trotz seines wilden Charakters und eines „Rabauken“-Umfelds fand Alexander bereits in der Schule zur Musik. Seine erste Band war das Schulensemble mit dem provokanten Namen „Antichrist“, in dem er Twist, Boogie-Woogie und Rock’n’Roll spielte.
Die Musik verdrängte nach und nach alle anderen Interessen, und Mitte der 1960er Jahre begann Alexander, auf Tanzabenden aufzutreten, wobei er bereits erste Honorare erhielt.
Begegnung mit Alexander Gradskij
1966 lernte Bujnow den jungen, aber bereits brillanten Alexander Gradskij kennen. Diese Begegnung wurde entscheidend: Unter Gradskijs Einfluss verließ er die Schule und brach zu seinen ersten Tourneen auf.
Die in diesen Jahren gesammelten Erfahrungen prägten ihn als Musiker — Bühnenpräsenz, Rhythmusgefühl, Umgang mit dem Publikum.
Militärdienst
Ab 1971 diente Alexander im Altai in den Ingenieurtruppen. Dort lernte er auch seine erste Ehefrau kennen und heiratete direkt im Dorfrat.
Während des Dienstes schrieb Bujnow Kurzgeschichten, von denen eine — „Ein Tag im Arrest“ — Probleme mit der Sonderabteilung verursachte. Trotz aller Schwierigkeiten gab ihm die Armee wichtige Lebenserfahrung und stärkte seinen Charakter.
„Arax“, „Wessjolyje Rebjata“ und der Karriereaufschwung
Nach der Demobilisierung wurde Alexander als Keyboarder in die Band „Arax“ eingeladen.
1974 arbeitete das Ensemble im Theater „Lenkom“ mit Mark Sacharow. Damals war „Arax“ eine der musikalisch stärksten Rockformationen Moskaus.
Später wechselte Bujnow zum legendären Ensemble „Wessjolyje Rebjata“, in dem unter anderem folgende Künstler auftraten:
- Alexander Gradskij
- Alexander Barykin
- Aurika Rotaru
- Sergej Malezhik
- Alla Pugatschowa (trat zeitweise mit dem Ensemble auf)
Mit den „Wessjolyje Rebjata“ verbrachte Bujnow 17 Jahre, wurde führender Musiker, Arrangeur, Songwriter und einer der Schlüsselfiguren der Gruppe bis Ende der 1980er.
Solokarriere
Ende der 1980er begann Alexander seine Solokarriere. Viele Kollegen glaubten nicht, dass er zu einem eigenständigen Star werden könnte — doch er bewies bald das Gegenteil.
Sein Stil verschob sich vom Rock zur Pop-Estrade, Lyrik und großen Bühnenshows. Er schrieb selbst Musik, kümmerte sich um Inszenierungen und wurde Schritt für Schritt zu dem Künstler, den man heute kennt.
1992 absolvierte Bujnow die Regiefakultät des GITIS, was die Qualität seiner Konzertproduktionen deutlich steigerte.
Privatleben
Der Künstler war mehrmals verheiratet.
Aus der zweiten Ehe wurde seine Tochter Julia geboren, die eine Zeit lang im Ensemble ihres Vaters auftrat.
Seine dritte Ehe — mit seiner Frau Aljona — wurde glücklich: Sie ist nicht nur seine Lebenspartnerin, sondern auch Produzentin. Sie leitet ihr eigenes Produktionszentrum und beteiligt sich aktiv an seinen Projekten.
Kunst, Stil und Vermächtnis
Alexander Bujnow ist ein vielseitiger Künstler:
- Sänger
- Komponist
- Keyboarder
- Songwriter
- Regisseur von Konzertprogrammen
Seine bekanntesten Lieder:
- „Leere Hände“
- „Es schneit“
- „Flughafen“
- „Fünf Minuten“
- „Grüne Augen“
Er tourt aktiv, tritt im Fernsehen auf und bleibt einer der gefragtesten Vertreter seiner Generation.
DISKOGRAFIE VON ALEXANDER BUJNOW (vollständig, nach Jahren)
Studioalben
1991 — „So ist das!“
Debütalbum, das den Beginn seiner Solo-Popularität markierte.
1993 — „Seltsamer Tango“
1995 — „Fallende Blätter“
1997 — „Es schneit“
Eines seiner bekanntesten Alben mit späteren Hits.
1999 — „Flughafen“
Durchbruchalbum der späten 1990er, das seinen Erfolg festigte.
2000 — „Blumenland“
2001 — „Die besten Lieder von Alexander Bujnow“
(offiziell ein Best-of, aber in der Katalognummerierung enthalten)
2002 — „Grüne Augen“
2004 — „Lieder aus dem Showprogramm ‘Flughafen’“
Soundtrack zum Konzertprogramm.
2005 — „Der ehemalige Major“
Enthält eine seiner populärsten Konzertnummern.
2007 — „Du entscheidest“
2009 — „Bujnow“
Image-Rebranding-Album.
2011 — „Mondpfad“
2013 — „Alexander Bujnow. Das Beste“ (2CD)
2015 — „Winter der Liebe“
Live-Alben und DVDs
1997 — „Live“
2000 — „Flughafen — Live Show“
DVD/Konzertprogramm, eines der bekanntesten seiner Karriere.
2003 — „Blumenland. Konzert“
2009 — „Jubiläumskonzert von Alexander Bujnow“
Kompilationen
1998 — „Grand Collection: Alexander Bujnow“
1999 — „MP3 Collection“
2001 — „Die besten Lieder“
2003 — „The Best“
2006 — „Goldene Serie: Alexander Bujnow“
2008 — „Das Beste“
2010 — „The Very Best“
2020 — „Legenden der russischen Estrade: Alexander Bujnow“
Wichtige Singles
1993–1997
- „Attraktion“
- „Mein Kapitän“
- „Grüne Augen“
- „Fallende Blätter“
- „Es schneit“
1998–2003
- „Flughafen“
- „Blumenland“
- „Fünf Minuten“
- „Der Oberst“
- „Steh auf“
- „Du bist die Geliebte“
2004–2010
- „Hallo, Krankenschwester!“
- „Beim ersten Date“
- „Der ehemalige Major“
- „Die Sonne schläft“
- „Mondpfad“
2011–2023
- „Mein Mädchen“
- „Alles Gute zum Geburtstag, Mama“
- „Wir verlassen das Haus“
- „Winter der Liebe“
- „Alles wird gut“
Fazit
Alexander Bujnow ist eine bedeutende Figur der russischen Estrade — ein Künstler, der den Weg vom Hinterhofmusiker zum Volksliebling und Schöpfer großer Bühnenshows zurückgelegt hat. Sein langer kreativer Weg, seine Persönlichkeit, seine Bühnenenergie und seine Professionalität haben ihm einen festen Platz unter den Künstlern gesichert, deren Arbeit über Generationen hinweg gefragt bleibt.