
Name: Iwan Alexandrowitsch Dorn
Geburtsdatum: 17. Oktober 1988
Geburtsort: Tscheljabinsk, Russland
Staatsangehörigkeit: Ukraine
Beruf: Sänger, Komponist, DJ, Musikproduzent, Fernsehmoderator
Label: Masterskaya
Frühe Jahre und musikalische Anfänge
Iwan Dorn wurde in Tscheljabinsk geboren, verbrachte seine Kindheit jedoch in Slawutytsch, Ukraine – einer jungen und lebendigen Stadt, in der er seine ersten musikalischen Eindrücke sammelte.
Schon früh zeigte er Interesse an Musik: Er sang, spielte Klavier und nahm an Gesangswettbewerben und Festivals teil. Als Kind trat er beim Junior Eurovision Song Contest auf – sein erstes großes Bühnenerlebnis.
Neben der Musik war er auch sportlich aktiv, insbesondere im Segelsport, und erlangte den Titel Kandidat zum Meister des Sports. Diese Disziplin und Zielstrebigkeit prägten später seine professionelle Laufbahn – stets ehrgeizig und risikofreudig.
Die Anfänge: „Para Normalnykh“ (2007–2010)
Seine professionelle Musikkarriere begann 2007 mit dem ukrainischen Pop-Duo „Para Normalnykh“, das er zusammen mit Anja Dobrydnjowa gründete.
Das Duo wurde schnell populär durch sein modernes Klangbild und den auffälligen Stil. Zu ihren bekanntesten Songs zählen „Happy End“, „Ne uletai“ und „Stereo“, die sowohl in der Ukraine als auch in Russland im Radio liefen.
Trotz des Erfolgs fühlte Dorn den Wunsch nach künstlerischer Freiheit und verließ das Duo 2010, um eine Solokarriere zu beginnen.
Der Durchbruch: „Co’N’Dorn“ (2011–2012)
2011 machte Iwan Dorn mit dem Track „Styzamen“ als Solo-Künstler auf sich aufmerksam – ein ironischer, energiegeladener und mutiger Song, der sofort ein Hit wurde. Der Song prägte seinen weiteren Stil – eine Mischung aus Pop, Funk, House und unkonventionellem Humor.
Sein Debütalbum „Co’N’Dorn“ erschien 2012 und enthielt unter anderem folgende Hits:
- „Styzamen“
- „Bigudi“
- „Severnoe Siyanie“ (Nordlicht)
- „Ne nado stesnyatsya“ (Schäm dich nicht)
Das Album wurde zu einem Phänomen – es brach mit den Standards der osteuropäischen Popmusik. Dorns Sound – leicht, rhythmisch, mit Elementen aus Jazz und Elektronik – unterschied sich deutlich vom Radio-Mainstream. Kritiker verglichen ihn mit Prince, Jamiroquai und Anderson .Paak und lobten seine Originalität und Bühnencharisma.
Experimente und Erfolg: „Randorn“ (2014)
2014 veröffentlichte Dorn sein zweites Album „Randorn“, mit dem er sich noch weiter von klassischer Popformel entfernte. Die Musik wurde komplexer, der Sound dichter, die Texte tiefgründiger.
Zu den wichtigsten Songs gehören:
- „Beverly Hills“
- „Nenavizhu“ (Ich hasse dich)
- „Mishka vinoven“ (Der Bär ist schuld)
- „Nomer 23“
Das Album erhielt begeisterte Kritiken für seine Produktion und Innovation. Dorn übernahm dabei die Rolle des Sound-Producers und kontrollierte Aufnahme, Mix und visuelle Gestaltung vollständig selbst.
Internationaler Erfolg: „Open the Dorn“ (2017–2020)
2017 schlug Iwan Dorn mit seinem englischsprachigen Album „Open the Dorn“ den Weg auf die internationale Bühne ein. Das Album verband elektronische Beats, Soul, Jazz und House und zeigte, dass Dorn auch außerhalb des postsowjetischen Raums authentisch klingt.
Er arbeitete mit internationalen Produzenten und Sounddesignern zusammen, und seine Songs erschienen in globalen Playlists auf Spotify und Apple Music.
Zudem beteiligte er sich an Soundtracks und unabhängigen Projekten, um die ukrainische Musikschule auf Weltniveau zu etablieren.
Produzent und Labelgründer: Masterskaya
2016 gründete Dorn sein eigenes Label Masterskaya – ein kreatives Zentrum und Inkubator für junge unabhängige Künstler aus der Ukraine. Unter seiner Leitung arbeiten Musiker verschiedener Genres – von elektronischer bis alternativer Popmusik. Die Philosophie des Labels: künstlerische Freiheit ohne kommerzielle Grenzen.
Masterskaya ist auch eine Bildungseinrichtung mit Workshops, Masterclasses und Sound-Labs für Produzenten und Künstler.
Fernsehen und öffentliche Auftritte
Iwan Dorn ist auch im Fernsehen bekannt geworden:
- Moderator der Show „Dancing with the Stars“ (Танцы со звёздами)
- Coach in der ukrainischen Version von „The Voice“ (Голос країни)
- Teilnehmer zahlreicher Musikfestivals und TV-Shows
Sein ungewöhnlicher Humor, seine auffälligen Outfits und seine charismatische Bühnenpräsenz werden oft mit Performance-Kunst verglichen.
Stil und musikalische Philosophie
Dorns Musik lässt sich keinem bestimmten Genre zuordnen. Er kombiniert:
- elektronische Musik und Pop
- Funk, Jazz, Hip-Hop und House
- Bühnensatire mit philosophischer Tiefe
Sein Markenzeichen ist die Produzenten-Handschrift, bei der Musik und visuelle Ästhetik eng miteinander verbunden sind. Er lehnt Klischees bewusst ab und sagt: „Musik soll überraschen – nicht wiederholen.“
Privatleben
Iwan Dorn ist mit Anastasia Nowikowa verheiratet, seiner Jugendliebe. Das Paar hat zwei Kinder – Tochter Wasilisa und Sohn Iwan. Er hält sein Privatleben weitgehend aus der Öffentlichkeit heraus und drückt sich lieber durch Musik aus.
Auszeichnungen und Einfluss
- Das Debütalbum Co’N’Dorn war eines der meistverkauften Alben des Jahres 2012 in der Ukraine.
- Mehrfacher Gewinner der M1 Music Awards, YUNA und Viva! – ausgezeichnet als Bester Künstler des Jahres.
- Gründer des Labels Masterskaya, das unabhängige Musik unterstützt.
- Einer der wichtigsten Reformer der postsowjetischen Pop-Szene, der zeigte, dass ukrainische Musik international konkurrenzfähig sein kann.
- Inspirationsquelle für viele junge Künstler wie alyona alyona, The Maneken, Luna und Alina Pash.
Fazit
Iwan Dorn ist mehr als nur ein Sänger – er ist ein kulturelles Phänomen. Er hat die Grenzen zwischen Pop und Experimentalmusik, zwischen Ironie und Aufrichtigkeit, zwischen nationaler Identität und globalem Klang aufgelöst.
Jedes seiner Alben ist eine eigene Welt, jede Bühne eine Performance, jeder Song ein Ausdruck von Freiheit. Im Laufe seiner Karriere wurde Dorn zur Stimme einer neuen Generation – ein Künstler, der beweist, dass Unabhängigkeit und Mut die treibenden Kräfte moderner Kunst sind.